Die Leber als eines unserer wichtigsten Organe kann durch eine Vielzahl von Krankheiten betroffen sein.
Leider ist es eine weitverbreitete Meinung, dass nur die sogenannte Alkoholleber – aufgrund von übermäßigen Alkoholkonsum, und die sogenannte Fettleber – aufgrund von ungesundem Essen existieren.
Um diesen Vorurteilen entgegenzuwirken hat es sich die Hepatitis Hilfe Österreich zur Aufgabe gemacht über alle Leberkrankheiten Wissen zu vermitteln. Daher auch der Zusatz im Vereinsnamen – Plattform gesunde Leber.
Hier finden Sie einige Krankheiten angeführt. Dieser Bereich wird ständig erweitert, und ist leider nie ganz aktuell. Zu viele mögliche Lebererkrankungen werden immer neu diagnostiziert.
Ihr HWW
Das Hepatitis-A-Virus wird mit dem Stuhl infizierter Personen verbreitet. Die Übertragung erfolgt durch Schmierinfektion bei engem körperlichem Kontakt oder durch verunreinigtes Trinkwasser sowie durch Nahrungsmittel, die mit virushaltigen Ausscheidungen in Kontakt gekommen sind. Häufig sind Schalentiere, die aus durch Abwässer verunreinigten Küstengewässern stammen, für die Infektion verantwortlich.
Schmierinfektionen kommen in erster Linie bei Kindern vor. So kann sich eine Hepatitis A in Kindergärten und Volksschulen leicht ausbreiten. Fälle, die bei uns auftreten, sind meist aus Reiseländern mit hoher Hepatitis-A-Durchseuchung eingeschleppt.
Ausgehend von einer eingeschleppten Infektion kann die Krankheit, außer durch Schmierinfektion, auch über unzureichend funktionierende Wasserversorgungsanlagen, wie etwa über Hausbrunnen, die durch Fäkalien verunreinigt wurden, weiter verbreitet werden. Üblicherweise bleiben solche Krankheitsausbrüche bei uns begrenzt und klingen rasch wieder ab, wenn Vorbeugungsmaßnahmen getroffen werden.
Die spezifische Diagnose der Hepatitis A wird durch eine Blutuntersuchung gestellt. Es werden Antikörper, die während der Infektion gegen das Hepatitis-A-Virus gebildet werden, nachgewiesen. Die ermittelten Leberwerte geben Aufschluss darüber, wie aktiv die Krankheit ist.
Die Hepatitis A verläuft in den meisten Fällen gutartig.
Krankheitszeichen treten in einem Zeitraum zwischen 15 und 45 Tage nach der Ansteckung auf und können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein.
Die ersten Beschwerden sind Appetitlosigkeit, Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel, Übelkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie leichtes Fieber.
In der zweiten Krankheitsphase färben sich Haut, Schleimhäute und Augen gelb (Gelbsucht/Ikterus), der Stuhl entfärbt sich und der Urin wird dunkel.
Danach tritt in den meisten Fällen eine Besserung ein.
Die Krankheit dauert meist zwei bis drei Wochen. Mitunter kann sie sich aber auch auf ein bis zwei Monate erstrecken.
Kleinkinder haben normalerweise einen recht milden Krankheitsverlauf ohne dass die Gelbsucht wirklich hervortritt. Die Krankheit verläuft oft wie eine Virusgrippe.
Mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit deutlich erkennbarer Symptome. Bei Menschen über 50 Jahren werden schwere Verlaufsformen, die gelegentlich auch zum Leberversagen führen können, zahlreicher.
Nachdem die Erkrankung zurückgegangen ist, besteht eine lebenslange Immunität gegenüber Hepatitis A.
Mögliche Folgen und Komplikationen
Die meisten Patienten sind nach vier bis acht Wochen wieder vollkommen gesund. Es kommt zu keiner Ausbildung einer chronischen Hepatitis mit dauerhafter Leberschädigung.
Es gibt keine spezifische medikamentöse Behandlung gegen die Krankheitsursache. Die Behandlung besteht in unterstützenden Maßnahmen wie Absenken des Fiebers und Verabreichen von Medikamenten gegen die Übelkeit.
Die wichtigste und effektivste Maßnahme zum Schutz vor Hepatitis A ist die aktive Schutzimpfung.
Sie ist allen Personen zu empfehlen, die einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Das sind vor allem Reisende in Länder mit einem niedrigen Hygienestandard und Personen, die beruflich ein Ansteckungsrisiko haben, etwa Personal in medizinischen und sozialen Einrichtungen. Menschen, die an einer chronischen Hepatitis B oder C oder an einer anderen Leberkrankheit leiden, sowie älteren Personen ist die Hepatitis-A-Impfung besonders zu empfehlen, da die Krankheit in diesen Fällen oft schwer verläuft.
Die Impfung gegen Hepatitis A kann auch mit einem Kombinationsimpfstoff, der gleichzeitig gegen Hepatitis B schützt, durchgeführt werden.
Bei Reisen in Länder mit niedrigem Hygienestandard sind außerdem zusätzliche vorbeugende Maßnahmen, vor allem in Bezug auf Nahrungshygiene, dringend anzuraten.
Diese Maßnahmen schützen nicht nur gegen Hepatitis, sondern auch gegen andere Infektionen, die durch verunreinigte Nahrungsmittel und Trinkwasser übertragen werden können (z.B. Durchfallerkrankungen und Hepatitis E).
Besondere Vorsicht gilt bei rohen oder ungenügend gekochten Speisen, etwa bei Salaten, dünnschaligem Obst, Meeresfrüchten oder bei nicht original verschlossenen Getränken.
Falls ein Haushaltsmitglied an Hepatitis A erkrankt ist, sind folgende Vorsichtsmaßnahmen zu beachten
- Lassen Sie sich so schnell wie möglich gegen Hepatitis A schutzimpfen.
- Waschen Sie sich nach jedem Toilettenbesuch die Hände.
- Achten Sie auf Sauberkeit bei der Speisenzubereitung und bei Getränken.
- Jedem Familienmitglied sein eigenes Handtuch.
- Verwenden Sie Einmalhandschuhe, falls der Erkrankte Hilfe bei der Körperhygiene benötigt.
- Mit Stuhl oder Urin verunreinigte Wäsche umgehend mit 95°C waschen. Falls dies nicht möglich ist, bewahren Sie sie bis zum Zeitpunkt des Waschens in einer verschlossenen Plastiktüte auf.
Was Sie selbst tun können, wenn Sie eine Hepatitis A haben
- Gönnen Sie sich Ruhe, solange die Leberwerte auf eine aktive Leberentzündung hinweisen.
- Trinken Sie keinen Alkohol!
- Achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
- Vermeiden Sie Medikamente, die die Leber belasten – fragen Sie hierzu Ihren Arzt.
Text in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Markus Peck-Radosavljevic