Das Hepatitis E-Virus wird, sehr ähnlich der Hepatitis A, über den Stuhl infizierter Personen verbreitet. Die Übertragung erfolgt vor allem durch verunreinigtes Trinkwasser, kann aber auch durch Schmierinfektion – meist durch Berühren von verschmutzten Gegenständen wie Toilettenspülungen, Türgriffen, Wasserhähnen, Handtüchern, Besteck, Gläsern sowie durch Handgriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln und ähnliches übertragen werden. Eiswürfel, Speiseeis, ungeschältes Obst und Gemüse stellen ebenfalls eine Infektionsquelle dar.
Hepatitis E tritt besonders gehäuft in Ländern mit schlechten hygienischen Verhältnissen auf, dort vor allem zur Regenzeit. In Europa, Amerika und den entwickelten Ländern Asiens wurden bisher nur vereinzelte Fälle von Hepatitis E bekannt.
Bei einer Diagnose der Hepatitis E sind im Blut nachweislich die Antikörper gegen das Hepatitis E-Virus enthalten. Leberwerte geben Aufschluss darüber, wie aktiv die Krankheit ist.
Die Krankheit dauert meist zwei bis drei Wochen. Besonders schwer verläuft die Hepatitis E bei schwangeren Frauen am Ende der Schwangerschaft (3. Trimenon). Bei dieser Gruppe kommt es sogar zum Auftreten von Todesfällen (bis zu 20 Prozent).
Es vergehen ungefähr sechs Wochen (mindestens zwei, höchstens neun) zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der Krankheitszeichen (Inkubationszeit). Die Symptome der akuten Hepatitis E sind sehr ähnlich den Symptomen der Hepatitis A.
Die ersten Beschwerden sind Appetitlosigkeit, Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel, Übelkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie leichtes Fieber. In der zweiten Krankheitsphase färben sich Haut, Schleimhäute und Augen gelb (Gelbsucht/Ikterus), der Stuhl entfärbt sich und der Urin wird dunkel. Danach tritt in den meisten Fällen eine Besserung ein.
Die meisten Patienten sind nach wenigen Wochen wieder vollkommen gesund. Es kommt niemals zur Ausbildung einer chronischen Hepatitis mit dauerhafter Leberschädigung. Selten kommt es zu einem Leberversagen, was im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Besonders häufig sind Todesfälle bei schwangeren Frauen kurz vor der Geburt des Kindes (bis zu 20 Prozent).
Es gibt keine spezifische medikamentöse Behandlung gegen die Krankheit. Die Behandlung besteht in unterstützenden Maßnahmen (Absenken des Fiebers, Medikamente gegen die Übelkeit.
- Waschen Sie nach jedem Toilettenbesuch Ihre Hände.
- Achten Sie auf Sauberkeit bei der Speisenzubereitung und bei Getränken.
- Jedes Familienmitglied sollte ein eigenes Handtuch benützen.
- Verwenden Sie Wegwerfhandschuhe, falls der Erkrankte Hilfe bei der Körperhygiene benötigt.
- Mit Stuhl oder Urin verunreinigte Wäsche sollte umgehend bei 95°C gewaschen werden. Falls dies nicht möglich ist, bewahren Sie sie bis zum Zeitpunkt des Waschens in einer verschlossenen Plastiktüte auf.
Text in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Markus Peck-Radosavljevic